Inhouse Schulung
Neue Oberflächenrauheiten
Inhouse Schulung - Neue Oberflächenrauheiten
Mit der Einführung der neuen Normenreihe ISO 21920-1 bis 3 (Oberflächenbeschaffenheit Profil) des ISO GPS-Normensystems haben sich auch die internationalen Standards zur eindeutigen und funktionsgerechten Charakterisierung von Oberflächen signifikant weiterentwickelt und teilweise auch grundlegend geändert (u. a. Symbolik, Spezifikationsoperatoren und Default-Regeln).
Die Oberfläche hat einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensdauer und somit auf die Qualität eines technischen Produktes. Sie muss daher in der technischen Zeichnung funktionsgerecht festgelegt, eindeutig und vollständig spezifiziert sowie definitionskonform verifiziert werden.
Diese Einführung ist in der Praxis nur selten bekannt. Die Folge ist, dass heute noch veraltete funktionale Beschreibungen der Oberfläche unbrauchbare, unvollständige oder mehrdeutige Oberflächenkenngrößen gewählt werden. Darüber hinaus stehen die Spezifikationsoperatoren nur selten in Einklang mit der heute ausnahmslos geltenden internationalen Normung.
Die Spezifikation kann erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit und Verfügbarkeit der Produkte haben, wenn diese unvollständig, nicht funktionsgerecht und nicht eindeutig für die Oberflächenangaben beschrieben wurde. Wichtige und teilweise sicherheitsrelevante Funktionsanforderungen hängen von der Oberflächenbeschaffenheit ab, wie z. B. Verschleiß, Ermüdungsverhalten des Werkstoffs oder Dichtheit.
Da technische Zeichnungen bzw. 3D Modelle bei der externen Fertigung rechtsverbindliche Vertragsdokumente sind, geht ein auf die fehlerhafte Spezifikation der Oberflächenbeschaffenheit zurückzuführender Schaden, im Sinne der Produkthaftung, in der Regel zu Lasten des Erstellers der technischen Zeichnung.
Ein weiteres Problem stellt die weitgehende Unkenntnis des Einflusses der Messbedingungen, wie zum Beispiel Tastsystem, Filterart und Nesting-Indices (z. B. „Cut-Off“) auf das Messergebnis dar. Gerade diese Bedingungen müssen jedoch sorgfältig ausgewählt und ggf. mit der zur Verfügung stehenden Symbolik in der Produktspezifikation auf Basis der in den internationalen Standards verfügbaren „Werkzeugen“ eindeutig und vollständig beschrieben werden. Nur somit kann das Messergebnis richtig interpretiert und eine Kausalität zwischen Messergebnis und Funktion hergestellt werden.
Am Ende des Tages sind Vereinbarungen, die auch ohne explizite Spezifikation, alleine durch Vereinbarung des ISO GPS-Systems verbindlich sind („Default-Regeln“) weitgehend unbekannt und haben sich mit der Einführung u. a. der neuen ISO 21920-Normenreihe signifikant verändert. Dies kann sehr schnell zu Reklamationen oder gar zu Rechtstreitigkeiten zwischen den Vertragspartnern führen. Bekannte Beispiele hierfür sind die Toleranzakzeptanzregeln (z. B. 16 %- bzw. die Höchstwert-Toleranzakzeptanzregel) oder die standardmäßigen Nesting-Indices (z. B. „Cut-off“) und Prüfbedingungen nach ISO 21920-3.
Falls Sie ein Angebot wünschen oder Fragen zu dieser Schulung haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf.
Informationen zur Schulung
- Normung und ISO GPS System
- Prüfstrategie und allgemeine Prüfbedingungen
- Profile und Filter
- Oberflächenkenngrößen und Kennkurven
- Toleranzakzeptanzregeln
- Spezifikation der profilhaften Oberflächenbeschaffenheit in der Produktdokumentation
- Praxis der Rauheitsmessung und Sonderfälle der Rauheitsmessung
- Oberflächenbeschaffenheit Fläche („3D-Oberflächenkenngrößen“)
- Abschlussdiskussion, Klärung offener Fragen und Feed-Back
- Konstruktions- und Entwicklungsleiter, Projektleiter
- Ingenieure und Techniker aus Konstruktion und Entwicklung
- Technische Zeichner, Technische Produktdesigner
- Betriebliches Ausbildungswesen
- Messtechniker und Mitarbeiter aus der Qualitätssicherung
- Mitarbeiter aus Arbeitsvorbereitung, Fertigung und Produktion
- Technischer Einkauf